Liebe und Respekt gehören zu den Grundpfeilern des Festivals! Bitte achte auf deine Mitmenschen und die Natur. Jede Form von Diskriminierung wie Sexismus, Homofeindlichkeit, Ableismus, Queer*- und Transfeindlichkeit, sowie Gewalt und übergriffiges Verhalten jeglicher Art wird nicht geduldet! Share Love ♥
Wenn du dich aus irgendeinem Grund unwohl, überfordert oder belästigt fühlst, stösst du beim Awareness-Team jederzeit auf offene Ohren und Herzen. Sie sind während des Festivals 24h am Awareness-Stand beim Dorfplatz sowie unterwegs anzutreffen, gut erkennbar durch violette Leuchtwesten. Dein Anliegen wird hier diskret und respektvoll behandelt und bei Bedarf (in Absprache mit dir) weitergeleitet. Notfälle können zusätzlich an den Bars, beim Eingang oder direkt bei der Security und Sanität gemeldet werden.
Wenn du vor dem Festival noch Fragen an das Awareness-Team oder ein Anliegen hast, melde dich einfach unter ambachawareness@gmail.com.
Mehr Infos dazu folgen in Kürze.
Anfragen dazu sind jederzeit möglich unter ambachawareness@gmail.com.
Handlungen und Interaktionen sollen nur im gegenseitigen Einverständnis stattfinden - ein Nein ist ein Nein. Wenn du merkst, dass eine andere Person Hilfe braucht, frag bei der betroffenen Person nach und melde dich falls nötig bei unserem Awareness-Team.
Das Am Bach ist ein gemeinsam kreierter Safe Space, gebaut für den Moment und offline geteilt mit allen, die da sind! Falls du trotzdem mal fotografieren oder filmen möchtest, achte bitte darauf, dass die Gesichter der anderen Besucher:innen nicht erkennbar sind, aus Respekt vor deren Privatsphäre und bitte teile keine Inhalte auf Social Media. Das hat die letzten Jahre immer super geklappt! Vielen Dank.
Da wir einen grossen Wert auf den Respekt gegenüber der Natur legen, liegt ein Hauptaugenmerk auf der Entsorgung deines Abfalls. Wir bitten dich deine Zigaretten-Stummel und deinen Abfall nicht auf den Boden zu werfen, sondern in den von uns bereitgestellten Aschenbecher und Abfallstationen zu entsorgen.
Der Verein Am Bach wurde im Dezember 2023 auf ein anonymes Instagram-Profil aufmerksam. Das Profil beschuldigte eine Mitwirkende Person des Am Bach Festivals der sexuellen Gewalt an mehreren Personen, sowie den Verein des aktiven Täterschutzes. Als Konsequenz wurde unter anderem ein Boykott des Festivals gefordert. Die Vorwürfe bezogen sich auf Situationen, welche weder zeitliche noch räumliche Überschneidungen zur Veranstaltung selbst hatten.
Der Verein Am Bach hat aktiv den Kontakt zum Instagram-Profil aufgenommen und sich mit allen beteiligten Personen zusammen für eine externe, professionelle Mediation entschieden, um einen geschützten Prozess zu starten. Daraufhin hat sich eine Person bei der Mediatorin gemeldet. Die Mediation ist aktuell zwischen dieser und der beschuldigten Person im Gange. Es haben sich keine weiteren Personen gemeldet. Deshalb geht der Verein Am Bach zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass es keine weiteren Betroffenen gibt.
Der aktive Täterschutz des Vereins erwies sich im Verlauf des Prozesses als gegenstandslos. Auch die Aufforderung zu einem Boykott wurde nicht bestätigt.
Da die Situation sehr komplex ist, folgen detaillierte Informationen über den bisherigen Prozess, die aktuelle Lage und das weitere Vorgehen.
Vorgehen / Prozess
Als Verein Am Bach versuchen wir mit unserem Festival einen verantwortungsvollen Raum zu schaffen, in dem sich alle Menschen möglichst sicher fühlen können. Um patriarchale Machtstrukturen überwinden, sowie toxisches Verhalten im Einzelnen und im gesamtgesellschaftlichen Kontext reflektieren zu können, braucht es einen tiefgreifenden und fortlaufenden Prozess. Die kollektive Verantwortungsbereitschaft ist in solchen Situationen auch im Rahmen einer Veranstaltung wie dem Am Bach Festival enorm wichtig und entscheidend.
- Wir haben diese schweren Vorwürfe sehr ernst genommen und konnten zeitnah Kontakt zum anonymen Instagram-Profil aufnehmen.
- Eine erste Krisensitzung wurde einberufen, um gemeinsam den Prozess zur Aufarbeitung der Situation zu starten.
- Mit Hilfe einer professionellen und unabhängigen Mediatorin konnte wenige Tage später bereits eine sichere Umgebung geschaffen werden, in welcher sich betroffene Menschen anonym melden und ihre Erlebnisse schildern konnten. Ziel dieser Mediation war es, ein Bild über die Lage zu gewinnen und die vergangene Situation gemeinsam in einem sicheren Raum aufzuarbeiten, Missverständnisse zu lösen und Verantwortungen zu übernehmen. Es hat sich eine Person gemeldet.
- Es wurde Kontakt zum Awareness-Team unseres Festivals aufgenommen, dieses unterstützte uns im weiteren Vorgehen.
- Im Rahmen des Prozesses waren wir in Kontakt mit zwei Personen: Dem Instagram-Account und einer betroffenen Person.
Der Instagram-Account
- Mit dem anonymen Instagram-Account wurde Kontakt aufgenommen und eine Mediation vorgeschlagen. Dieser Vorschlag wurde sehr positiv aufgefasst und der Mediation wurde zugestimmt. Dabei konnte von der anonymen Person ein:e Mediator:in ausgewählt werden.
- Der Instagram-Account agierte zu dieser Zeit als Bindeglied zwischen dem Verein und den betroffenen Personen.
- Bis heute konnte der persönliche Kontakt zur Person hinter dem Instagram-Account leider nicht hergestellt werden.
- Die anonyme Person, welche den Instagram-Account betrieben hat, ist seit Ende Januar via Mail über die externe Mediatorin sowie via Instagram-Nachrichten nicht mehr erreichbar. Es wurde mehrere Male versucht, den Dialog aufrechtzuerhalten und offene Fragen in einer sicheren Umgebung zu klären.
- Aufgrund von fehlender Rückmeldung sahen wir uns gezwungen, die Kommunikation mit dem Instagram-Account zu beenden und uns auf die Mediation mit der betroffenen Person zu fokussieren.
- Dem Account wurde klar kommuniziert, dass zu jeder Zeit die Möglichkeit besteht, sich bei der Mediatorin zu melden.
Die betroffene Person
- Nach dem Aufruf an die betroffenen Personen für eine Kontaktaufnahme mit der Mediationsstelle, hat sich eine Person gemeldet.
- Diese Person wusste nach eigenen Angaben nichts über den Instagram-Account und hatte auch nicht das Einverständnis für die Veröffentlichung der besagten Anschuldigungen gegeben.
- Ein Festival-Boykott oder der Ausschluss der beschuldigten Person aus dem Organisationsteam wurde als Forderung nicht bestätigt.
- Die beschuldigte Person ist von Anfang an bereit, über die besagten vergangenen Situationen zu sprechen und diese in der Mediation aufzuarbeiten.
- Die Vorwürfe des Instagram-Profils bezüglich eines aktiven Täterschutz konnten mit der Person in zwei Mediations-Gesprächen zufriedenstellend geklärt und gemeinsam abgeschlossen werden. Trotzdem werden wir für die Sensibilisierung dieses Themas intern Weiterbildungen mit Fachpersonen anbieten.
- Es haben sich bis heute keine weiteren betroffenen Personen bei der Mediationsstelle oder uns gemeldet. Deshalb geht der Verein Am Bach zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass es keine weiteren Betroffenen gibt.
Aktuell / weiteres Vorgehen
- Zum jetzigen Zeitpunkt liegt der Fokus auf der Mediation zwischen der beschuldigten und der betroffenen Person.
- Zum Schutz aller beteiligten Personen und zur Wahrung der Privatsphäre kann aktuell nichts zum Prozess zwischen der beschuldigten und der betroffenen Person gesagt werden, bis der Prozess abgeschlossen ist. Und auch dann nur unter Einverständnis der betroffenen Personen.
- Dieses Statement erfolgte in Absprache mit allen Beteiligten nicht zu einem früheren Zeitpunkt, weil der Prozess ohne Druck der Öffentlichkeit stattfinden sollte.
Unsere Verantwortung
Wir bemühen uns ständig, unsere Entscheidungen und Gefühle zu reflektieren und uns weiterzuentwickeln. Unser Ansatz ist ein laufender Prozess, in dem wir unser Bestes geben, innerhalb unserer Möglichkeiten zu handeln.
Dieser Fall ist für uns eine Erinnerung, eigenes und aussenstehendes Verhalten im Einzelnen und im gesamtgesellschaftlichen Kontext zu reflektieren. Unabhängig von den Vorwürfen gegenüber der mitwirkenden Person, arbeiten wir weiter an der Aufarbeitung von Gewalt jeglicher Art, Sexismus, Privilegien, Aggressionen, Konflikten, Sprache und Rollenmuster innerhalb des Teams. Wir haben es uns zum Ziel gemacht, als Festival intern und extern mehr Möglichkeiten zu bieten, sich in Themenbereichen der Awareness, Intersektionalität, Kritische Männlichkeit, Diversity und Antidiskriminierungen in der Festival- und Clubkultur weiterzubilden. Entsprechende Angebote werden wir in Zusammenarbeit mit externen Fachpersonen innerhalb des Teams sowie auch an gewissen Veranstaltungen anbieten. Die gleichzeitige Weiterarbeit am Schutzkonzept sowie das Erstellen eines Verhaltenskodex ermöglicht es uns, die Aufarbeitung unserer Strukturen auch in Zukunft bewusster und reflektierter angehen zu können.
Als Verein Am Bach sind wir verantwortlich für das Wohl innerhalb unserer Organisation, unseres Teams und unserer Besucher:innen. Dies beinhaltet auch die Auseinandersetzung mit auftretenden Konflikten innerhalb dieser Strukturen. Dass solche Situationen oft einen komplexen Hintergrund haben und eine detaillierte, differenzierte Aufarbeitung erfordern, macht es in unseren Augen umso wichtiger, diese Herausforderungen bewusst und mit aller Ernsthaftigkeit anzugehen. Wir sind überzeugt, dass wir durch ein gemeinsames Handeln und durch einen ständigen Dialog mehr erreichen können, als wenn jede:r nur für sich allein handelt.
Für Fragen zu der Situation kann das Am Bach Team oder unser Awareness-Team angeschrieben werden: